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Genuss ohne Nuss

Die Tigernuss, auch als Erdmandel bekannt, ist eine nährstoffreiche Knolle mit einem einzigartigen, süßlichen Geschmack und knuspriger Textur. Trotz ihres Namens ist sie keine Nuss, sondern eine kleine Knolle, die seit Jahrhunderten in der mediterranen Küche verwendet wird. Vollgepackt mit Ballaststoffen, gesunden Fetten und Vitaminen, bietet die Tigernuss zahlreiche gesundheitliche Vorteile und eignet sich hervorragend als Snack, in Müsli oder als Zutat in verschiedenen Rezepten. Ihre Vielseitigkeit und ihr nussiges Aroma machen sie zu einer wertvollen Ergänzung jeder gesunden Ernährung.

Als neues Superfood gehyped, ist die Tigernuss eigentlich keine Neuentdeckung. Die Erdmandel, wie sie auch genannt wird, wurde von den Arabern bereits im 8. Jahrhundert nach Spanien eingeführt. In Großbritannien diente sie aufgrund ihres süßlichen Geschmacks zu Kriegszeiten sogar als Schokoladenersatz. Eine echte Nuss ist die Tigernuss übrigens nicht. Das Riedgras Chufa, welches diese hervorbringt, sieht wie normales Gras aus und ist mit kleinen runzelige, braunen bis schwarzbraunen Knöllchen, die wie Nüsse aussehen, verwurzelt. In Nordafrika und Spanien wird die Sprossknolle schon seit Jahrhunderten wegen ihres mandel- oder auch nussartigen Geschmacks geschätzt und kultiviert. Der sandige Boden und das Mittelmeerklima in dieser Gegend sind ideal für den Anbau der hochwertigsten Tigernüsse. Die Knöllchen werden von Oktober bis Dezember geerntet und in speziellen Kammern getrocknet. Durch die hohe Nachfrage in ganz Europa werden inzwischen in Afrika organisch-biologisch Erdmandeln angebaut. Die Tigernuss, auch bekannt als Erdmandel (Cyperus esculentus), stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und Nordafrika, wo sie bereits seit der Antike angebaut wird. Die Pflanze gehört zur Familie der Cyperaceae und zeichnet sich durch ihre knolligen Wurzeln aus, die die essbaren Tigernüsse bilden.

 

HERKUNFT
Historisch wird die Tigernuss in Ägypten, Griechenland und Rom erwähnt. Im alten Ägypten wurden sie oft als Nahrungsmittel verwendet und fanden auch als Medizin Anwendung. In Spanien, wo sie als „chufa“ bekannt ist, werden Tigernüsse seit Jahrhunderten zur Herstellung von „Horchata“, einem traditionellen Getränk, genutzt.
 

ANBAU
Die Tigernuss wächst am besten in warmen, sonnigen Klimazonen und bevorzugt gut durchlässige, feuchte Böden. Sie benötigt eine lange Wachstumsperiode von etwa 6 bis 8 Monaten, um vollständig auszureifen. Die Pflanze wird meist durch das Setzen von Knollen oder Saatgut im Frühjahr angebaut. Im Herbst, wenn die Pflanze ihre Blätter verliert, werden die Knollen geerntet. Die Tigernüsse werden nach der Ernte getrocknet und können dann gelagert werden. Die Tigernuss ist relativ pflegeleicht und kann in verschiedenen Klimazonen angebaut werden, wobei sie besonders gut in warmen und trockenen Regionen gedeiht. In den letzten Jahren hat sie auch in anderen Teilen der Welt an Popularität gewonnen, da sie als gesunde und vielseitige Zutat immer mehr Beachtung findet.

Hierzulande ist das runzlige Kerlchen heute in Form verschiedener Produkte erhältlich. Es gibt sie ungeröstet oder geröstet, als Mehl oder in Flockenform. Erdmandelprodukte lassen sich vielseitig einsetzen und sind damit vor allem für alle Nuss-Allergiker und Menschen, die kein Gluten vertragen, eine Bereicherung. Aus Erdmandelprodukten lassen sich nicht nur glutenfreie Backwaren wie beispielsweise Muffins, Pfannkuchen, Kuchen oder Kekse herstellen. Wahrlich ein Genuss ohne Nuss. Die Tigernuss zeichnet sich durch mehrere besondere Eigenschaften aus:

  1. Nährstoffdichte: Sie ist reich an Ballaststoffen, gesunden Fetten (wie einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren) sowie an wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen wie Vitamin E, Eisen, Kalium und Magnesium. Diese Nährstoffe unterstützen die Verdauung, Herzgesundheit und allgemeine Vitalität.
     
  2. Natürliche Süße: Tigernüsse haben einen leicht süßlichen Geschmack, der sie zu einer beliebten Zutat in Snacks und Getränken macht. Diese natürliche Süße kann auch als Ersatz für Zucker in verschiedenen Rezepten dienen.
     
  3. Allergikerfreundlich: Da es sich bei Tigernüssen nicht um echte Nüsse handelt, sind sie eine ausgezeichnete Option für Menschen mit Nussallergien. Sie bieten eine nussige Textur und Geschmack, ohne das Risiko allergischer Reaktionen.
     
  4. Verwendung in Horchata: In Spanien und anderen Teilen des Mittelmeerraums sind Tigernüsse die Hauptzutat für „Horchata“, ein traditionelles, erfrischendes Getränk, das reich an Nährstoffen und leicht süß ist.
     
  5. Gesunde Fette: Die Tigernuss enthält einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren, die helfen können, den Cholesterinspiegel zu regulieren und die Herzgesundheit zu fördern.
     
  6. Lange Haltbarkeit: Die getrockneten Tigernüsse haben eine lange Haltbarkeit, was sie zu einem praktischen Snack für Vorratshaltung macht.
     
  7. Natürliche Verdauungshilfe: Aufgrund ihres hohen Ballaststoffgehalts unterstützen Tigernüsse eine gesunde Verdauung und können dabei helfen, das Verdauungssystem zu regulieren.
     

Diese Besonderheiten machen die Tigernuss zu einer wertvollen und vielseitigen Zutat, die sowohl geschmacklich als auch gesundheitlich zahlreiche Vorteile bietet.

Als ballaststoffreiche Zutat im Müsli oder als kleiner Snack für Zwischendurch eignen sich die kleinen Kerlchen hervorragend und versorgen uns zugleich mit ungesättigten Fettsäuren und Mineralstoffen. Tigernüsse sind für ihre außergewöhnlich nährstoffreiche Zusammensetzung bekannt. Die Hauptinhaltsstoffe sind:

  1. Ballaststoffe: Tigernüsse sind besonders reich an Ballaststoffen, die etwa 30-40% ihres Gewichts ausmachen. Diese fördern eine gesunde Verdauung, unterstützen die Darmflora und können zur Regulierung des Blutzuckerspiegels beitragen.
     
  2. Gesunde Fette: Sie enthalten etwa 20-30% Fett, hauptsächlich in Form von einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren, wie Ölsäure und Linolsäure. Diese Fette sind wichtig für Herzgesundheit und Zellfunktion.
     
  3. Kohlenhydrate: Tigernüsse enthalten etwa 40-60% Kohlenhydrate, einschließlich natürlicher Zuckerarten, die ihnen ihren leicht süßlichen Geschmack verleihen. Sie sind auch eine gute Quelle für langkettige Kohlenhydrate, die langsam in den Blutkreislauf gelangen.
     
  4. Proteine: Sie enthalten etwa 6-8% Protein, das essentielle Aminosäuren liefert und zum Aufbau und Erhalt von Körpergewebe beiträgt.
     
  5. Vitamine:
    • Vitamin E: Ein starkes Antioxidans, das Zellschutz bietet und die Hautgesundheit unterstützt.
    • Vitamin C: Fördert das Immunsystem und die Hautgesundheit.
       
  6. Mineralstoffe:
    • Kalium: Unterstützt die Herzfunktion und den Flüssigkeitshaushalt des Körpers.
    • Magnesium: Wichtig für Muskel- und Nervenfunktionen sowie Knochenstärke.
    • Eisen: Essentiell für die Bildung von roten Blutkörperchen und den Sauerstofftransport im Körper.
    • Zink: Unterstützt das Immunsystem und die Wundheilung.
       
  7. Antioxidantien: Neben Vitamin E enthält die Tigernuss auch andere antioxidative Verbindungen, die helfen, oxidative Schäden im Körper zu reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden zu fördern.
     

Diese Zusammensetzung macht die Tigernuss zu einem nährstoffreichen Snack und einer wertvollen Zutat in einer ausgewogenen Ernährung.


Zubereitungstipps

  • Ganze Tigernüsse können ca. zwei Jahre lang gelagert werden, ohne dass sich geschmacklich oder optisch verändern. Wichtig ist, wie bei vielen anderen Lebensmitteln auch, dass diese trocken und dunkel aufbewahrt werden.
  • Weniger ist mehr! Wird eine glutenfreie Mehlmischung in kleinen Mengen durch Tigernuss Mehl ersetzt, gibt diese das gewisse Etwas. Wird allerdings zu viel davon verwendet könnte das Geschmackserlebnis doch etwas knirschend ausfallen.
  • Durch den süßlichen Geschmack kann bei Süßspeisen etwas Zucker eingespart werden.