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Die bunte Alternative zu Soja

Sie lassen Gärten, Parks und Felder in pompösem Weiß, Gelb und Blau erstrahlen – die Lupinen. Durch ihren hohen Eiweißgehalt gelten sie nicht nur als eine tolle alternative zu Soja, sondern haben auch ich anderer Hinsicht so einiges zu bieten.

Die Süßlupine, ein bemerkenswert vielseitiges und nahrhaftes Pseudogetreide, erfreut sich zunehmender Beliebtheit in der modernen Ernährung. Mit ihrem mild-nussigen Geschmack und hohen Eiweißgehalt bietet sie eine wertvolle pflanzliche Proteinquelle und ist ideal für eine gesunde, ausgewogene Ernährung. Reich an Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen, wie Eisen und Magnesium, unterstützt die Süßlupine nicht nur die Gesundheit, sondern eignet sich auch hervorragend für eine Vielzahl von Rezepten. Ob in Salaten, Aufstrichen oder als Fleischersatz – die Süßlupine bereichert Ihre Mahlzeiten mit wertvollen Nährstoffen und vielseitigen Zubereitungsmöglichkeiten.

In Ägypten galten Lupinen bereits vor 2000 v.Chr. neben Getreide als ebenso wichtige Kulturpflanze. Seit rund 3000 Jahren sind sie auch in den Mittelmeerländern bekannt. Um die bitteren und unbekömmlichen Alkaloide der Samen bekömmlicher zu machen, wusch man die Wolfsbohne früher in Meerwasser. Heutzutage gibt es herangezüchtete alkaloidarme Sorten, die als Süßlupinen bekannt sind. Botanisch gehören sie wie Erbsen und Bohnen zu den Leguminosen. Die Pflanzen sind sehr anspruchslos und wachsen problemlos auf sandigen und trockenen Böden. Sie vertragen zudem Frost und Hitze, weshalb der Anbau auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz möglich ist. Außerdem gelten Lupinen als Bodenverbesserer, da die langen Wurzeln Stickstoff binden und die Felder dadurch nicht gedüngt werden müssen. Ihre nierenförmigen Samen befinden sich in drei bis sieben Zentimeter langen Hülsen, welche mit dem Mähdrescher abgeerntet werden können.

 

HERKUNFT
Die Süßlupine (Lupinus luteus) ist eine alte Kulturpflanze, die ursprünglich im Mittelmeerraum und in Teilen des Nahen Ostens heimisch ist. Bereits seit der Antike wurde sie in diesen Regionen angebaut und verwendet. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich ihr Anbau auf verschiedene Teile der Welt ausgeweitet, und sie wird heute auch in Europa, Australien und Nordamerika kultiviert.

 

ANBAU

  • Klima und Boden: Die Süßlupine bevorzugt gemäßigte Klimazonen und gedeiht am besten in kühlen bis milden Temperaturen. Sie ist relativ resistent gegen Trockenheit und kann auf weniger fruchtbaren Böden wachsen, was sie zu einer idealen Pflanze für nachhaltige Landwirtschaft macht.
  • Anbaubedingungen: Die Pflanze benötigt gut durchlässige Böden, um Wurzelfäule zu vermeiden. Sie wird meist durch das Einpflanzen von Samen im Frühjahr oder Herbst angebaut. Süßlupinen sind robuste Pflanzen, die relativ pflegeleicht sind und in der Regel keine speziellen Anbautechniken erfordern.
  • Ernte: Die Ernte erfolgt typischerweise im Spätsommer oder Herbst, wenn die Pflanzen ihre volle Reife erreicht haben. Die Samen werden geerntet, wenn sie fest und trocken sind. Nach der Ernte werden die Samen oft getrocknet und für die weitere Verarbeitung vorbereitet.
  • Verarbeitung: Die Süßlupine wird nach der Ernte oft getrocknet und kann dann zu verschiedenen Produkten verarbeitet werden, wie Mehl, Proteinpulver oder als Zutat in vegetarischen und veganen Rezepten. Ihre Vielseitigkeit macht sie zu einer wertvollen Ergänzung in der Küche und der Ernährung.
     

Durch ihre Anpassungsfähigkeit und die ernährungsphysiologischen Vorteile gewinnt die Süßlupine zunehmend an Bedeutung und ist eine wertvolle Kulturpflanze für nachhaltige Landwirtschaft und gesunde Ernährung.

Süßlupinen sind glutenfrei und für Vegetarier und Veganer eine nachhaltige Alternative zu Soja – sozusagen eine regionalere Eiweißquelle, für die keine Importe aus den Entwicklungsländern nötig ist! Außerdem gibt es keine genetisch veränderten Arten. Vorsicht gilt bei Allergikern: Die Lupinensamen können Allergien auslösen, weshalb sie unter die EU-Kennzeichnungspflicht für Allergene fallen. Die Süßlupine bietet mehrere bemerkenswerte Besonderheiten:

  1. Hoher Eiweißgehalt: Die Süßlupine enthält etwa 30-40% Protein, was sie zu einer hervorragenden pflanzlichen Proteinquelle macht. Sie ist besonders wertvoll für Vegetarier und Veganer, die alternative Eiweißquellen suchen.
     
  2. Niedriger Gehalt an Bitterstoffen: Im Gegensatz zu anderen Lupinenarten enthält die Süßlupine nur geringe Mengen an Bitterstoffen, die normalerweise den Geschmack und die Verwendbarkeit der Lupine beeinträchtigen könnten. Dies macht sie geschmacklich angenehmer und vielseitiger in der Anwendung.
     
  3. Ballaststoffe: Die Süßlupine ist reich an Ballaststoffen, die die Verdauung unterstützen, das Sättigungsgefühl fördern und zur Regulierung des Blutzuckerspiegels beitragen können.
     
  4. Nährstoffdichte: Neben ihrem hohen Eiweißgehalt ist die Süßlupine auch eine gute Quelle für wichtige Vitamine und Mineralstoffe wie B-Vitamine, Eisen, Magnesium und Kalium.
     
  5. Vielseitigkeit: Die Süßlupine kann in einer Vielzahl von Rezepten verwendet werden. Sie wird häufig zu Mehl verarbeitet und als Zutat in Backwaren, Aufstrichen und vegetarischen oder veganen Produkten genutzt. Auch in der Herstellung von Fleischersatzprodukten findet sie Anwendung.
     
  6. Nachhaltigkeit: Die Süßlupine ist eine umweltfreundliche Pflanze, die den Boden verbessert, indem sie Stickstoff fixiert. Dies reduziert den Bedarf an synthetischen Düngemitteln und fördert nachhaltige Landwirtschaftspraktiken.
     
  7. Glutenfrei: Wie viele andere Hülsenfrüchte ist auch die Süßlupine von Natur aus glutenfrei, was sie zu einer geeigneten Zutat für glutenfreie Ernährung macht.
     
  8. Kulturelle Bedeutung: In vielen Kulturen hat die Lupine eine lange Tradition, und die Süßlupine wird in verschiedenen traditionellen Gerichten und modernen Rezepten geschätzt.
     

Diese Eigenschaften machen die Süßlupine zu einer wertvollen Zutat in der Ernährung, die sowohl geschmackliche als auch ernährungsphysiologische Vorteile bietet.

Lupinen glänzen vor allem durch Ihren hohen Eiweißanteil, der bei rund 40% liegt und sehr hochwertig ist, da die Proteine viele essentielle Aminosäuren enthalten. Neben Eiweiß enthalten die Samen der Lupinen eine gute Portion Vitamine und Mineralstoffe. Nennenswert sind insbesondere auch die enthaltenden antioxidativ wirksamen Polyphenole und das zweiwertige Eisen, welches normalerweise nur in tierischen Produkten vorkommt. Der Gesamtfettanteil von 4-7 % ist hingegen im Vergleich zu anderen Hülsenfrüchten relativ gering. Die enthaltenden Fette sind zudem reich an einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Die Süßlupine (Lupinus luteus) ist für ihre nährstoffreiche Zusammensetzung bekannt. Die Hauptinhaltsstoffe sind:

  1. Proteine: Die Süßlupine enthält etwa 30-40% Protein, das essentielle Aminosäuren liefert und für den Muskelaufbau sowie die allgemeine Zellreparatur wichtig ist.
     
  2. Ballaststoffe: Mit einem Gehalt von etwa 20-25% Ballaststoffen fördert die Süßlupine eine gesunde Verdauung, hilft bei der Regulierung des Blutzuckerspiegels und trägt zum Sättigungsgefühl bei.
     
  3. Kohlenhydrate: Sie enthält etwa 40-50% Kohlenhydrate, einschließlich komplexer Kohlenhydrate, die für eine langanhaltende Energieversorgung sorgen.
     
  4. Fette: Die Süßlupine hat einen Fettgehalt von etwa 6-10%, wobei die meisten Fette ungesättigte Fettsäuren sind. Diese gesunden Fette unterstützen die Herzgesundheit.
     
  5. Vitamine:
    • Vitamin B-Komplex: Die Süßlupine liefert B-Vitamine, insbesondere B1 (Thiamin), B2 (Riboflavin), B3 (Niacin) und B9 (Folat), die für den Energiestoffwechsel und die Zellreparatur wichtig sind.
    • Vitamin E: Ein Antioxidans, das hilft, Zellschäden durch freie Radikale zu verhindern.
       
  6. Mineralstoffe:
    • Eisen: Wichtig für die Bildung von roten Blutkörperchen und den Sauerstofftransport im Körper.
    • Magnesium: Unterstützt Muskel- und Nervenfunktionen sowie Knochenstärke.
    • Kalium: Reguliert den Flüssigkeitshaushalt und die Herzfunktion.
    • Kalzium: Stärkt die Knochen und Zähne und ist wichtig für die Muskel- und Nervenfunktion.
       
  7. Phytochemikalien: Die Süßlupine enthält sekundäre Pflanzenstoffe wie Isoflavone, die antioxidative Eigenschaften besitzen und potenziell zur Verbesserung der Herzgesundheit beitragen können.
     

Diese Inhaltsstoffe machen die Süßlupine zu einer wertvollen Nahrungsquelle, die sowohl ernährungsphysiologische Vorteile bietet als auch vielseitig in der Küche verwendet werden kann.

 


Zubereitungstipps

Insbesondere Lupinenmehl ist vielfältig einsetzbar. So lassen sich zum Beispiel mit einem EL Lupinenmehl und 1-2 EL Wasser ein 1 Ei ersetzen, mit 10-15 % Lupinenmehlanteil die Haltbarkeit und Frische von Backwaren verlängern oder, eingerührt in ein Getränk, hausgemachte Eiweißshakes herstellen. Mittlerweile werden sie wie andere Hülsenfrüchte auch als Aufstrich, Schnitzel, Gyros oder zu anderen Fleischersatzprodukten verarbeitet … und sogar - hier der Geheimtipp für alle, die Koffein meiden müssen – zu „Kaffee“ geröstet und vermahlen.